Riester-Rente vs. Rürup-Rente: Ein Vergleich der staatlich geförderten Modelle

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Die private Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je. Um die sinkenden Rentenniveaus auszugleichen und den Lebensstandard im Alter zu sichern, setzen viele Menschen auf staatlich geförderte Vorsorgemodelle. Zwei der bekanntesten Varianten in Deutschland sind die Riester-Rente und die Rürup-Rente. Beide bieten steuerliche Vorteile und staatliche Unterstützung, richten sich jedoch an unterschiedliche Zielgruppen und unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Riester- und die Rürup-Rente, vergleichen ihre Vor- und Nachteile und helfen Ihnen, herauszufinden, welches Modell besser zu Ihnen passt.

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente wurde 2002 eingeführt, um sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern eine zusätzliche Altersvorsorge zu ermöglichen. Ihr Hauptmerkmal ist die staatliche Förderung, die aus Zulagen und Steuervergünstigungen besteht. Besonders Familien mit Kindern profitieren von hohen Kinderzulagen, während Arbeitnehmer mit mittlerem Einkommen die steuerlichen Vorteile nutzen können.

Um die volle Förderung zu erhalten, müssen Riester-Sparer mindestens 4 % ihres sozialversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommens einzahlen, wobei ein Höchstbetrag von 2.100 Euro pro Jahr gilt. Die eingezahlten Beiträge werden vom Staat mit einer Grundzulage und eventuell zusätzlichen Kinderzulagen unterstützt. Zudem können die Beiträge als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden.

Die Auszahlung der Riester-Rente erfolgt in der Regel als lebenslange Rente. Das angesparte Kapital ist in der Ansparphase sicher, da die Anbieter garantieren müssen, dass mindestens die eingezahlten Beiträge und Zulagen erhalten bleiben. Diese Sicherheitsgarantie macht die Riester-Rente besonders attraktiv für sicherheitsbewusste Sparer.

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Was ist die Rürup-Rente?

Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, wurde 2005 eingeführt und richtet sich vor allem an Selbstständige, Freiberufler und Gutverdiener. Anders als die Riester-Rente erhalten Rürup-Sparer keine direkten Zulagen, sondern profitieren ausschließlich von steuerlichen Vorteilen. Die Beiträge zur Rürup-Rente können bis zu einem bestimmten Höchstbetrag als Sonderausgaben geltend gemacht werden, was die Steuerlast erheblich senken kann.

Im Gegensatz zur Riester-Rente ist die Rürup-Rente nicht kapitalisierbar. Das bedeutet, dass das angesparte Vermögen nur in Form einer lebenslangen Rente ausgezahlt werden kann und nicht vererbbar ist. Auch eine Einmalauszahlung ist nicht möglich. Diese strikten Regelungen machen die Rürup-Rente besonders für diejenigen interessant, die eine verlässliche Zusatzrente suchen und ihre Steuerlast in der Ansparphase reduzieren möchten.

Riester- und Rürup-Rente im Vergleich

Beide Modelle haben ihre spezifischen Stärken und Schwächen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten:

Zielgruppen

  • Riester-Rente: Richten sich an sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, Beamte und Ehepartner von förderberechtigten Personen. Besonders attraktiv für Familien mit Kindern und Personen mit mittlerem Einkommen.
  • Rürup-Rente: Konzipiert für Selbstständige, Freiberufler und Gutverdiener, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und keine Riester-Förderung erhalten.

Förderung

  • Riester-Rente: Staatliche Zulagen (Grundzulage und Kinderzulage) und steuerliche Abzugsmöglichkeiten. Die Förderung ist von der Höhe der Einzahlungen abhängig.
  • Rürup-Rente: Keine direkten Zulagen, aber hohe steuerliche Abzugsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der steuerlichen Entlastung während der Ansparphase.

Flexibilität

  • Riester-Rente: Vererbbar in bestimmten Fällen (z. B. an Ehepartner), Kapitalentnahme von bis zu 30 % bei Rentenbeginn möglich. Sicherheit durch Garantien.
  • Rürup-Rente: Keine Vererbbarkeit, keine Kapitalauszahlung. Das angesparte Kapital kann ausschließlich als lebenslange Rente ausgezahlt werden.

Steuerliche Behandlung

  • Riester-Rente: Beiträge können bis zu 2.100 Euro als Sonderausgaben abgesetzt werden. In der Auszahlungsphase sind die Rentenzahlungen voll steuerpflichtig.
  • Rürup-Rente: Beiträge können bis zu einem höheren Höchstbetrag (2025: 100 % von 26.528 Euro für Alleinstehende und 53.056 Euro für Verheiratete) steuerlich geltend gemacht werden. Auch hier sind die Rentenzahlungen in der Auszahlungsphase steuerpflichtig.

Renditechancen

  • Riester-Rente: Je nach gewähltem Produkt (z. B. fondsgebundene Riester-Rente) sind höhere Renditen möglich. Sicherheitsorientierte Produkte wie klassische Rentenversicherungen bieten hingegen stabile, aber oft niedrigere Erträge.
  • Rürup-Rente: Fondsgebundene Varianten bieten ebenfalls Renditechancen. Klassische Rürup-Produkte setzen auf Sicherheit und garantierte Rentenzahlungen, was zu niedrigeren Erträgen führen kann.
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Welches Modell ist das Richtige für Sie?

Die Entscheidung zwischen Riester- und Rürup-Rente hängt von Ihrer persönlichen Situation ab:

  • Wenn Sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und von staatlichen Zulagen profitieren möchten, ist die Riester-Rente eine gute Wahl. Besonders für Familien mit Kindern und Personen mit mittlerem Einkommen bietet sie attraktive Vorteile.
  • Wenn Sie selbstständig oder freiberuflich tätig sind und keine Riester-Förderung erhalten können, bietet die Rürup-Rente eine steuerlich vorteilhafte Lösung. Sie eignet sich besonders für Personen mit hohem Einkommen, die in der Ansparphase Steuern sparen möchten.

Es ist wichtig, Ihre Einkommenssituation, Ihre Steuerlast und Ihre langfristigen Ziele zu berücksichtigen. Beide Modelle bieten interessante Möglichkeiten, Ihre Altersvorsorge zu stärken, aber der Nutzen hängt von den individuellen Umständen ab.

Maximierung

Fazit

Sowohl die Riester- als auch die Rürup-Rente sind sinnvolle Instrumente zur privaten Altersvorsorge, jedoch mit unterschiedlichen Zielgruppen und Vorteilen. Während die Riester-Rente durch staatliche Zulagen und eine größere Flexibilität überzeugt, punktet die Rürup-Rente mit hohen steuerlichen Abzugsmöglichkeiten und einer klaren Ausrichtung auf eine verlässliche Rentenzahlung.

Um die richtige Wahl zu treffen, sollten Sie Ihre persönliche Situation genau analysieren, Fördermöglichkeiten prüfen und die langfristigen finanziellen Auswirkungen berücksichtigen. Mit einer gut durchdachten Entscheidung sichern Sie sich eine stabile Basis für Ihren Ruhestand und profitieren von den Vorteilen der staatlich geförderten Altersvorsorge.

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